Am Anfang: Der Untergang

Alte Karte von RüstringenDie vom Verschönerungsverein erbaute "Ruine" etwa im Jahr 1911.

Wann das Gebäude der Gaststätte Banter Ruine errichtet wurde, bleibt unklar. Auf einem Stadtplan von 1928/30 ist es noch nicht vorhanden. Mitglieder des Arbeitskreises Banter Geschichte, die bei der Marine gedient haben, vermuten, dass das Gebäude als Wachlokal für die Banter U-Bootskasernen errichtet wurde. Pläne müssten dann im Staatshochbauamt oder als evtl. auch im Bauordnungsamt vorhanden sein. Eine Gaststätte befindet sich hier seit den 50er Jahren.

Obwohl die alte Banter Kirchwurt nicht im späteren Gemeindegebiet des Stadtteils Bant liegt, gehört sie inhaltlich dazu. Denn die Kirche bildete einst den Mittelpunkt des sogenannten Banter Viertels (Quadrans Bant). Wahrscheinlich wurde in der Zeit der Christianisierung, begonnen durch Bischof Willehad von Bremen, um 800 zunächst eine Holzkirche auf der jetzigen Kirchwurt gebaut. Es folgte im 11. bis 12. Jahrhundert eine Kirche aus Granitquadern und Backsteinen.

Diese Kirche war eine der sogenannten Sendkirchen des Erzbistums Bremen, d.h. hier wurde durch einen Beauftragten des Bischofs einmal im Jahr Recht gesprochen.

Nach der Wahl Edo Wiemkens des Älteren zum Häuptling von Rüstringen befestigte er die Banter Kirche, bis er sich 1383 die später Siebethsburg genannte Edenburg baute. Bei der Eisflut vom 17. Januar 1511 gingen außer dem Kirchspiel Bant sieben weitere Dörfer verloren. Die Kirche wurde aufgegeben und später ausgedeicht. Nach den ersten Ausgrabungen 1889 baute der Verschönerungsverein die (künstliche) Banter Ruine am heutigen Grodendamm.

Die Hafenerweiterung ist das Gebiet, das vorher außerhalb der Deichlinie lag, nunmehr binnendeichs. Der heutige Grodendamm wurde nach 1945 mit dem Wilhelmshavener Trümmerschutt aufgefüllt. Bis zum Ende des Krieges fuhr hier die sogenannte Grodenfähre.